Saiten - Werkstoffe



Darm

ist ein historisches Saitenmaterial, das sich auch heute noch einer sehr großen Beliebtheit erfreut. Darmsaiten haben einen typisch "warm-darmigen" Klang mit weniger "klirrendem" Obertonspektrum als andere Materialien. Zudem fasst sich die Saite beim Spielen haptisch sehr warm und weich an. Heutige Darmsaiten sind lackiert und bedürfen eigentlich keiner Pflege mehr. Frühere, unlackierte Saiten mussten dagegen ab und an geölt werden, damit sie geschmeidig bleiben. Im Laufe ihres Lebens frisseln Darmsaiten beim Spielen langsam auf und reißen öfter als Kunstsaiten. Besonders an der Stelle, an dem die Mechaniken und Umlenkstifte, Sattel, Bundstege einen sichtbaren, weisslichen Knick erzeugen.
Darmsaiten nehmen bis zu 20% Luftfeuchtigkeit auf und verstimmen sich deshalb gerne. Unlackierte Darmsaiten sogar bis 35% Luftfeuchtigkeit. Saiten historischer Instrumente bestehen meistens aus Ziegen-Darm. Heutzutage verwendet man Därme von Rindern. Während der BSE-Rinderseuche im Jahr 2000/2001 durften keine Tierdärme verarbeitet werden. Einige Darmsaitenhersteller haben diese Krise nicht überlebt, weshalb Darmsaiten stetig teurer werden.
Spezifisches Gewicht 1276 kg/m³
Bruchlast 358 N/mm²


Loaded Gut

Beim Verarbeitungsprozess des noch feuchten Darm können Metallfäden oder Metallspäne mit eingearbeitet werden, um die Saite künstlich schwerer zu machen. Eine solche "loaded" Saite hat dann beim gleichen spezifischen Gewicht einen dünneren Durchmesser. Loadad-Gut Bass-Saiten sind somit beweglicher und schwingungsfreudiger.